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WOANDERS

Samstag 13. Dezember 2008

Schwarzweiss Fotografien Christian Reiter

Treppenhaus Talstraße 40

PORTRAIT des Fotografen

Bevor Christian Reiter in jungen Jahren, an den Comic Zeichnungen von Enki Bilal, Möbius oder Gerhard Seyfried Gefallen fand, entdeckte er bereits als Kind die Weltjahrbücher der Fotografie.
Diese fanden sich im heimischen Bücherregal, wie noch so manch anderer Schatz.
Die Comic-Kunst, wie auch die Surrealistische Malerei von Max Ernst und der Dadaismus, stellten für ihn eine Quelle der Inspiration dar.
In einem Copyshop kopierte er aus oben benannten Jahrbüchem, Bilder die sich als Hintergrund für seine im “Comic Stil” entworfenen Charaktere eigneten. Hierdurch entstanden Kollagen, die stets eine Geschichte erzählten. In diesen Bildern scheinen die Vergangenheit und die Gegenwart, auch gleichzeitig, die Zukunft aus damaliger Sicht darzustellen.
“Ja”, ich würde sagen beim heutigen Betrachten haftet den Kollagen etwas Visionäres an.
Zu fotografieren begann Christian mit 20. die erste Kamera, war eine von den Eltern geliehene “Minolta”. Die ersten Serien die nun entstanden, waren teilweise mit Farbfilter verfremdete Fotos von den wunderschönen alten Bäumen des Rosensteinparks seiner Heimatstadt Stuttgart.
Darauf folgten die ersten schwarz weiß Portraits, sowie die ersten Schritte in der Dunkelkammer des Werkstatthauses Stuttgart-Ost. Im März 2003 flog er dann zum ersten mal nach Thailand, mit einem Einjahresticket, einem voll gepackten Rucksack, wagen Plänen und einer Olympus.
Das vorherige Jahr war für ihn ein wahres Schicksalsjahr gewesen, denn seine damalige Ausbildung zum Zimmermann musste er aus gesundheitlichen Gründen abbrechen und auch ansonsten lag noch so eitiges in Scherben.
Er hatte nichts mehr zu verlieren und brauchte dringend einen kompletten Szenenwechsel. Somit beschloss er weit weg zu gehen und “Woanders” neue Eindrücke zu sammeln und Abstand zu gewinnen.
Irmerhalb eines Monats war seine Entscheidung getroffen, sein damaliges Wg Zimmer geräumt und der Flug gebucht.
Während seines nun folgenden Aufenthaltes in Südostasien fotografierte er immer phasenweise und meist aus dem Bauch heraus.
Sein Augenmerk galt hier weniger den dortigen Sehenswürdigkeiten und der landschaftlichen Schönheit, sondern vielmehr den Menschen sowie den Details und Dingen des alltäglichen Lebens.
Der Blick durch den Sucher war hier für ihn als Suchender in vielerlei Hinsicht zeitweise eine wichtige Überlebenshilfe. Er gab ihm die oft nötige Distanz, zu den zeitweise verstörenden Eindrücken, einer so anderen Kultur.

“Die Kamera war Werkzeug meiner Faszination und das Fotografieren Ausdruck meines “Begreifen Wollens”, sie gab mir Halt spendete Trost und Freude und half gegen das immer wieder erneut auftretende Gefühl des Verlohrenseins in der Welt, in der Fremde, sie war zudem immer auch Weg der Versöhnung, mit dem was ist und einen Menschen fernab des Gewohnten im Außen umgibt.
Wesen der Fotografie aus meiner Sicht, ist immer der Versuch den Moment, den Ausdruck einer Begegnung in ihrem ganzen Zauber und ihrer ganzen Intensität festzuhalten.
Besonders beim Arbeiten in der Dunkelkammer und bei der Auswahl der Negative wird mir immer wieder die Magie, die teils versteckte Schönheit der Wesen und Dinge bewusst.”

Durch das Experimentieren mit Gradationsstufe und Belichtungszeit versuchte er den Charakter der jeweiligen Aufhahme hervorzuheben und herauszuarbeiten.
Gerade bei seinen Portraits arbeitet er mit einer hohen Gradation, welche dem Bild eine starke Zeichnung wie auch kräftige Kontraste verleiht.
Jedes der aufgenommenen Portrtaits entstand mit dem Einverständnis des portraitierten Menschen. Es gab immer eine Kontaktaufnahme und das ist auch generell ein Teil seiner künstlerischen Philosophie.
Die für diese Ausstellung ausgewählten Aufnahmen sind Teil eines Gesamtwerks. Die grundlegende Idee war das Aufzeigen von unbewusst, sprich unterbewusst entstehenden Zyklen und Mustern, beim hauptsächlich intuitiven Fotografieren über einen längeren Zeitraum.
Nach seinem ersten einjährigen Aufenthalt in Thailand ist Christian, jeweils mit einer halbjährigen “Unterbrechung” in Deutschland zum Geldverdienen und zur “Wurzelpflege”, noch 2 weitere Male aufgebrochen. Ingesamt hat er über 5 Jahre in Thailand gelebt, davon einen Monat in Nord und Mittellaos und unterbrochen von visabedingten Grenzüberquerungen nach Myanmar.Viel Zeit hat er hierbei in Chiang Mai, der nördlichen Meteropole Thailands und in Bangkok verbracht. Ansonsten bewegte er sich meist in den ländlichen Regionen des Landes, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, wo auch viele seiner Farbaufnahmen entstanden.

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